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Gartenglück

Löffelgenuss im Gartenglück

Gartenglueck Mai 2015Juchuu! Herr Löffelgenuss und ich sind seit kurzem stolze Besitzer einer kleinen Parzelle Acker in Köln-Dellbrück, auf der wir zukünftig unser eigenes Bio-Gemüse anbauen werden.

Im Oktober erzählte mir eine Arbeitskollegin vom Projekt „Gartenglück“ und ich war direkt hin und weg von der Idee. Ich fühlte vorsichtig bei Herrn Löffelgenuss nach und er konnte sich mit dem Gedanken, unser eigenes Gemüse anzubauen, ebenfalls anfreunden. Die Parzellen sind in Köln ziemlich begehrt. Also saßen wir an einem Sonntag im Februar, an dem man sich im Internet für eine Parzelle registrieren konnte, ziemlich gespannt vorm Rechner. Und siehe da, wir hatten Glück:

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Die Köpfe hinter dem Projekt sind Katrin Ivanov-Below und Evgeny Ivanov. Die beiden haben ökologische Landwirtschaft in Kassel studiert und während des Studiums zum ersten Mal von der Idee gehört, Laien die Bewirtschaftung eines Ackers zu ermöglichen. Ihren Ursprung hat diese Idee in Österreich: Nach Tschernobyl habe sich eine Gruppe gegründet, die eine so genannte Gemüseselbstgartenernte betrieb, um gesundes Gemüse mit absoluter Herkunftsgarantie zu bekommen. Das Konzept gefiel den beiden. Und so fingen sie 2005 an, Ackerparzellen für Leute wie uns anzubieten. „Durch Gartenglück können wir unsere Begeisterung für die ökologische Landwirtschaft mit dem Spaß am Umgang mit Menschen verbinden“, erzählen sie. „Es ist uns wichtig, interessierten Menschen Einblicke in die Entstehung von Nahrungsmitteln zu geben.“ 700 Parzellen an vier Standorten in Köln verwalten die beiden mittlerweile. Außerdem betreiben sie ihren eigenen Bio-Bauernhof, auf dem sie auch einige Tiere halten, um Fleisch aus artgerechter Haltung verkaufen zu können. Klingt toll!

Was uns erwartet? Tjaaaaa, so genau weiß ich das auch nicht… Aber was ich weiß, ist Folgendes:

Unser Acker ist 50 Quadratmeter groß, zwei Meter breit und 25 Meter lang. 41 Reihen mit rund 35 Gemüsesorten sollen da wachsen. Kann ich mir noch gar nicht so richtig vorstellen… „Und was wächst da so auf eurem Acker?“, fragen Kolleginnen und Freunde. Ha, das kann ich euch sagen! Spinat, Kartoffeln, Zucchini, Salatgurken, Kürbis, Tomaten, Mangold, Ringelblumen, Rote Beete, Zuckererbsen, ein Sommerblumenmix, Marerbsen, Pflücksalat, Buschbohnen, Basilikum, Krulsalat, Speisezwiebeln, Früh- und Spät-Möhren, Lauchzwiebeln, Petersilie, Schnittlauch, Radieschen, Spitzkohl, Rosenkohl, Wirsing, Kohlrabi, Brokkoli, Kapuzinerkresse und Rucola.

Gartenglueck10052015_4Was das wohl wird, wenn’s groß ist..?

Sobald eine Reihe abgeerntet sind, können wir neu pflanzen. Da hab ich noch gar keine Ahnung von und da muss ich mich erst mal einlesen. Was ich schon weiß ist, dass man immer nur in der gleichen „Familie“ pflanzen darf: „Nachtschatten- und Kürbisgewächse“, „Gänsefußgewächse, Hülsenfrüchte und Krobblütler“ und „Liliengewächse, Doldenblütler und Kreuzblütler“ (von der Hälfte hab ich noch nie gehört…).

Investieren müssen wir neben 170 Euro pro Jahr für die Pacht (inklusive der Erstbepflanzung) etwa zwei Stunden pro Wochen fürs Unkrautjäten und Ernten. Wenn wir eine Reihe abgeerntet haben, müssen wir neue Pflänzchen kaufen und setzen.
Ich hoffe, wir können uns aufraffen, tatsächlich zwei Mal die Woche zum Acker zu fahren und dort Unkraut zu jäten. Gießen muss man wohl nicht. Hätte ich gar nicht gedacht… Aber auf dem Acker suchten sich die Wurzeln das Wasser in der Erde wohl selbst. Gießen sei sogar eher schädlich: „Dann denkt die Möhre, das Wasser komme regelmäßig von oben“, sagt Evgeny. „Einmal haken, ist wie zweimal gießen“, laute das Motto seiner Großmutter erzählt er. Er gieße seine Parzelle nie. Mhm. Sein Wort in Gottes Ohr. Ich hoffe, unsere Parzelle ist der gleichen Meinung…

Ich halte euch gerne über unser Gartenglück auf dem Laufenden. Drückt uns bitte die Daumen, dass es was zu berichten gibt! 😉 Ich bin ja so gespannt!

p.s. Hat einer von euch Erfahrung mit Gemüsegärten? Also nicht aufm Balkon, sondern aufm Beet oder Acker? Oder weiß, wo man sich gut informieren kann? Über Tipps würde ich mich sehr freuen!

p.p.s.: Auf dem Feld hab ich Nicole getroffen. Sie bloggt auf „Queerbeet natürlich kochen“ und berichtet auch über das Projekt. Sie ist schon ein „alter Hase“ und ich hoffe, dass ich dort den ein oder anderen Tipp erhalte. 😉

Bis dahin macht’s gut!
Eure Julia

12 Kommentare

  • Mareike
    11. Mai 2015 um 22:12

    Liebe Julia,
    das hört sich ja richtig kultig an. Tipps kann ich dir leider nicht geben. Ich habe das Gärtner nach anderthalb Jahren Erfolglosigkeit wieder eingestellt. Es war aber ein tolles Mutter-Kind-Projekt und gerade für Stadtkinder ganz spannend.
    Dir wünsche ich eine reiche Ernte und vor allem viel Spaß !!!
    Liebe Grüße, Mareike

    Antworten
    • Julia
      12. Mai 2015 um 11:03

      Liebe Mareike,
      vielen Dank für deine Wünsche! Ich bin mal gespannt, ob’s klappt. Konnte am Samstag Unrkraut nicht von Gemüse unterscheiden…
      Ganz liebe Grüße aus Köln!
      Julia

      Antworten
  • Melissa
    12. Mai 2015 um 13:25

    Hey Julia,

    aaah, wie schön! 🙂
    Ich habe nur einen Balkongarten, kümmere mich aber gerade um den Garten meiner Eltern.
    Echt, man muss nicht gießen? Ich bin heut morgen extra vor dem Frühstück und der Hitze in den Garten und hab fleißig Wasser getragen für Tomaten und Erdbeeren. Ich muss gleich mal ein bisschen recherchieren, ob ich mir das sparen kann. 😉
    Was Lektüre angeht, kann ich dir die Zeitschrift „Kraut und Rüben“ empfehlen, die ist wirklich klasse. Außerdem das „Der Biogarten“-Buch von Maria-Louise Kreuter. Da gibt es auch ein Einsteiger-Buch, aber das kenn ich nicht.

    Liebe Grüße
    Melissa

    Antworten
  • Melissa
    12. Mai 2015 um 13:26

    Ach so, und meine Daumen sind natürlich gedrückt!

    Antworten
  • kiria
    14. Mai 2015 um 09:44

    hallo,
    ich finde es klasse, dass ihr euch an die eigenproduktion wagt. ich gärtnere schon länger und das meiste habe ich von meinen omas und meiner mutter. im buch von marie-luise kreuter schlage ich gerne nach. was jedoch die praktischen und biologischen zusammenhänge angeht, so geht bei mir nichts über ein altes berufschulbuch, dass mir vor 20 jahren mal ein kollege empfohlen hat: „Gartenbau in Theorie und Praxis“ von Horst Rüller, Kordula Schneider, Holger Seipel erschienen im Verlag Handwerk und Technik. ob gemüseübersicht mit keimdauer, aussat- und pflanzzeiten, standortansprüchen, pflanz- und reihenabstand oder nachbarschaften in mischkulturen, kompost … leider gibt es das aber nur noch im antiquariat.
    ich wünsche euch viel spaß, durchhaltevermögen, frustrationstoleranz und eine große leckere ernte
    kiria

    Antworten
    • Julia
      16. Mai 2015 um 22:26

      Liebe Kiria!
      Vielen Dank für deine Literatur-Tipps! Kann ich gut gebrauchen, ich kann nämlich leider auf keinerlei Erfahrung zurückgreifen. 🙁 Ich geh dann jetzt mal nach den Büchern stöbern…
      Und danke für deine Wünsche! Durchhaltevermögen und Frustraktionstoleranz brauchen wir sicherlich. 😉
      Liebe Grüße
      Julia

      Antworten
  • Querbeet
    14. Mai 2015 um 19:35

    Liebe Julia,

    herzlich Willkommen bei Gartenglück!
    Ich wünsche dir viel Spaß und eine reiche Ernte 🙂

    Bis bald,
    liebe Grüße
    Nicole

    Antworten
    • Julia
      16. Mai 2015 um 22:23

      Danke schön! Gleichfalls 😉

      Antworten
  • Melanie
    17. Mai 2015 um 10:46

    Liebe Julia,

    Wir haben gestern auf unserer Parzelle in Weiden den ersten Spinat geerntet.
    Mit dem Gießen ist das wirklich so: auf dem Acker müssen lediglich die Pflänzchen, die neu gesetzt werden gegossen werden, quasi als Starthilfe. Alle anderen Pflanzen lassen ihre Wurzeln weiter in die Tiefe wachsen, wenn es oben trocken wird. Broccoli zum Beispiel bildet Wurzeln, die bis zu 6 m in die Tiefe reichen. Da braucht es kein Wasser von oben. Jedenfalls nicht auf dem Acker. Im Garten ist das anders, da dort in der Regel Bäume und Sträucher wachsen, müssen Beete im Garten gegossen werden, da sie mit den Bäumen und Sträucheren um das Wasser aus der Tiefe konkurrieren und da meist den Kürzeren ziehen. Also Gießen im Garten ja, auf dem Acker nicht!
    Frohes Ackern! 🙂

    Antworten
    • Julia
      17. Mai 2015 um 15:14

      Liebe Melanie,
      waaaas, ihr habt schon geerntet? Wir waren Samstag auf dem Feld und total enttäuscht, dass es nichts zu tun gab – noch nicht mal Unkraut zu rupfen… 🙁
      Apropos Wasser: Man merkt, da spricht die Expertin! 🙂 An dieser Stelle auch noch mal vielen Dank, dass du mich überhaupt auf die Idee gebracht hast! Das ein oder andere Mal werde ich deinen Rat sicherlich noch brauchen 😉
      Ebenfalls frohes Ackern!
      Viele Grüße
      Julia

      Antworten
  • Lucia
    9. Juni 2015 um 21:46

    Liebe Familie Löffelgenuss,
    ein wenig habe ich ja schon geschmunzelt als ihr von euerm Gartenglück geschwärmt habt. Konnte die Begeisterung gar nicht nachvollziehen aber durch deine Gartengeschichten und den Bildern bin ich jetzt sehr neugierig geworden auf den weiteren Verlauf eurer Ernte.
    Der Kopfsalat war schonmal sehr grün, knackig und intensiv lecker im Geschmack!!!
    Wünsche euch viel Spaß beim Gärtnern und freue mich über weitere Kostproben 🙂
    LG Lucia

    Antworten
    • Julia
      10. Juni 2015 um 09:07

      Hihi… Ich glaube, du bist nicht die einzige, die geschmunzelt hat. Ja, es ist schon etwas ungewöhnlich. Wobei, wenn ich überlege, dass es allein über Gartenglück in Köln rund 700 Parzellen gibt… und dann gibt es noch Anbieter wie „Meine Ernte“… dann machen das mittlerweile doch ein paar Leute. Uns gefällt es auf jeden Fall, ein Mal die Woche mit den Händen im Dreck zu wühlen und dabei auch noch leckere Dinge zu Tage zu befördern 😉
      Liebe Grüße
      Julia

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