
Kennt ihr den Film „Ratatouille“? Die Szene, als Rémy und sein Bruder vor dem Restaurant stehen und Rémy ihm erklärt, was Genuss ist? (Wenn nicht, müsst ihr euch den Film unbedingt anschauen!). Ich finde, diese Bilder beschreiben exakt den Genuss, den man erlebt, wenn man ein Stückchen Schweinefilet in Rotweinjus isst. Eine echte Geschmacksexplosion!
Das Rezept für dieses Schweinefilet in Rotweinjushabe ich vor ein paar Jahren bei „Das perfekte Dinner“ entdeckt, etwas abgewandelt und um passende Beilagen ergänzt. So ergibt es eine Kombination, die super in die (Vor-)Weihnachtszeit passt. Wir haben das Gericht am Wochenende „probegekocht“. Damit verwöhnen wir dann unsere Familie am 1. Weihnachtstag 🙂 Das schöne ist, dass man das Gericht gut vorbereiten kann. Wenn ihr es noch ein bisschen edler mögt, empfehle ich vorweg eine Maronensuppe.
Eine schöne Vorweihnachtszeit darf ich vermutlich noch gar nicht wünschen. Trotzdem: Viel Spaß beim vorweihnachtlichen Brainstorming für Weihnachtsgerichte, Geschenkideen, Wohnungsdekoration…
Eure Julia
PS: Das Rezept für das Schweinefilet in Rotweinjus mit den Beilagen aufzuschreiben, war ganz schön anspruchsvoll. Es ist aufgrund der Beilagen eines der komplexesten Rezept auf meinem Blog. Bitte gebt mir einen Hinweis, wenn ich etwas vergessen habe!! Genauso freue ich mich aber auch zu hören, ob es euch geschmeckt hat!

Rezept für Schweinefilet in Rotweinjus mit Steinpilz-Kartoffelpüree und Feldsalat
Zutaten
- 9 Schalotten
- ½ Liter Rotwein
- 2 Zehen Knoblauch
- 1 Bio-Orange
- 1 Stange Zimt
- 3 Nelken
- 3 Lorbeerblätter
- 3 Zweige Rosmarin
- 3 Zweige Thymian
- 2 EL Balsamico Essig
- 1 EL Korianderkörner
- 1 TL Wacholderbeeren
- 1 EL Senfkörner
- 1 EL grobes Salz
- 7 Pfefferkörner
- 600 g Schweinefilet am Stück (möglichst aus nachhaltiger, biologischer Zucht)
- 2 EL Sonnenblumenöl (zum Anbraten)
- 100 ml Portwein
- 1 EL Zucker
- 2 TL gekörnte Gemüsebrühe
- Salz
- Pfeffer
- 2 EL Butter
- 200 g Feldsalat
- ½ Zitrone
- 4 EL Olivenöl
- 1 TL Senf
- 10 g getrocknete Steinpilze (mindestens 3 Stunden einweichen)
- 9 Kartoffeln
- 100 ml Milch (oder Sahne)
- Muskatnuss
Zubereitung
- Hinweis: Frühzeitig mit der Vorbereitung beginnen, da einige Komponenten des Gerichts lange ziehen müssen!
Vorbereitung des Rotweinjus:
- Schalotten schälen. Den Rotwein mit drei geschälten und geviertelten Schalotten, zwei geschälten, ganzen Knoblauchzehen, dem Abrieb der Orange, Zimtstange, Nelken, Lorbeerblättern, Rosmarin, Thymian und 2 EL Balsamico zum Kochen bringen und circa eine Stunde bei geringer Hitze köcheln lassen.
Vorbereitung des Schweinefilets:
- Das Fleisch waschen und gut abtrocknen.
- Koriandersamen, Wacholderbeeren, Senfkörner, Salz und Pfeffer zusammen im Mörser zerstoßen und das Fleisch damit einmassieren. In wiederverwendbare Frischhaltefolie wickeln und 30 Minuten bei Zimmertemperatur ruhen lassen.
Vorbereitung des Feldsalates:
- Den Feldsalat waschen (bei dicken Stielen ggf. die Wurzel entfernen). Beiseite stellen.
- Restlichen Schalotten sehr fein würfeln. Zitrone auspressen.
- Für die Soße den Zitronensaft, das Olivenöl, Senf, ein wenig Salz, Pfeffer und einem Drittel der Zwiebelwürfel vermengen und mit einer Gabel cremig schlagen.
- Den Salat erst kurz vorm Anrichten mit der Soße vermengen (er fällt sonst sehr schnell zusammen).
Vorbereitung des Kartoffelbreis:
- Die Steinpilze möglichst lange einweichen (mindestens drei Stunden).
- Die Kartoffeln schälen, klein schneiden und mit möglichst wenig Wasser und mit 1 TL gekörnterer Brühe zum Kochen bringen bis sie weich sind (es genügt, wenn der Boden 2 cm mit Wasser bedeckt ist). Anschließend die Kartoffeln zu Brei stampfen, 1 EL Butter, Milch oder Sahne hinzugeben und rühren bis es cremig ist.
- Ein Drittel der Schalotte in 1 EL Butter in einer kleinen Pfanne anbraten bis sie glasig werden.
- Die Steinpilze gut abwaschen, abtropfen lassen, klein hacken und einige Minuten mitbraten.
- Dann alles in den Kartoffelbrei geben.
- Mit Salz, Pfeffer und frisch geriebener Muskatnuss abschmecken.
Das Fleisch und den Rotweinjus zubereiten:
- In einer beschichteten, möglichst tiefen Pfanne das Fleisch von allen Seiten in etwas Sonnenblumenöl kurz, aber richtig scharf anbraten, so dass es rundherum schön braun ist. Herausnehmen, in Alufolie schlagen und beiseite stellen.
- Die restlichen Schalotten fein würfeln und in dem Fett, das beim Anbraten entstanden ist, dünsten, bis die Zwiebeln glasig werden.
- Mit Portwein ablöschen. 2 EL Balsamico, 1 EL Zucker, 1 TL gekörnte Brühe hinzugeben und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
- Den Rotweinsud dann durch ein feines Sieb zu der Soße gießen. Alles einmal kurz aufkochen und etwas reduzieren und mit Butter abbinden. Eventuell noch mal mit Salz und Pfeffer (oder Brühe) nachwürzen.
- Das Fleisch aus der Alufolie befreien und in die Soße legen. Bei mittlerer Hitze etwa 10 Minuten köcheln lassen. Das Fleisch sollte am Ende innen noch rosa sein (außen wird es durch den Rotwein tief dunkelrot).
- Vor dem Servieren das Fleisch in Scheiben schneiden und zusammen mit dem Rotweinjus servieren.
6 Kommentare
Renate
28. Dezember 2013 um 21:17Hallo Julia!
Ich habe dein Rezept auch am ersten Weihnachtsfeiertag nachgekocht- und alle Gäste waren begeistert! Danke für die Inspiration 🙂
Außerdem war die Zubereitung sehr stressfrei- das ist wichtig, wenn man für mehrere Personen kochen muss 😉
Liebe Grüße, Renate
julia
28. Dezember 2013 um 21:23Liebe Renate,
oh, das freut mich sehr! Unseren Gästen hat es auch geschmeckt – zum Glück. Ich war doch ein bisschen nervös, obwohl ich es schon zwei Mal gekocht hatte. Aber in einer fremden Küche zu kochen, ist doch noch mal etwas anderes…
Liebe Grüße!
Julia
Anja
4. Dezember 2014 um 20:27Hallo Julia, ich suche was fürs Fest…
Julia
4. Dezember 2014 um 21:52Liebe Anja,
da biste hier schon richtig. Das Gericht haben wir am ersten Weihnachtsfeiertag gekocht (in einer fremden Küche!) und es kam ganz toll an. Das Fleisch in der Soße ist der Hammer! Der Feldsalat und das Steinpilzkartoffelpüree passen ganz gut, sie sind nicht zu aufdringlich, aber auch nicht zu „langweilig“ (daher z.B. die getrockneten Steinpilze im Kartoffelpü).
Liebe Grüße
Julia
Sabine Thißen
17. Dezember 2018 um 17:21Liebe Julia,
ich habe den Jus 2mal perfekt hinbekommen. Danach hatte ich allerdings 4 Fehlversuche. Der Jus war nach dem Vorbereitungsteil (Köcheln mit den Zutaten 1 Stunde)bitter.
Hast du eine Vermutung was ich falsch gemacht habe?
Liebe Grüße
Sabine
Julia
18. Dezember 2018 um 10:14Liebe Sabine,
mhm, merkwürdig, dass es zwei mal geklappt hat und dann nicht mehr. Vielleicht zu viel Weiß von der Orange? Dann wird es oft bitter.
Oder: Ein Freund, der gerne Glühwein selber macht, meinte, dass man den gewürzten Wein gar nicht aufkochen, sondern nur erhitzen sollte. Dabei hatte ich nämlich auch mal das Problem, dass der Glühwein bitter wurde. Vielleicht kann man das auch auf den Jus übertragen? Also nicht aufkochen, sondern nur köcheln lassen?
Ansonsten fällt mir nichts ein, woran es liegen könnte, dass es bitter wird…
Hoffentlich klappt’s beim nächsten Mal besser! Wenn du es herausgefunden hast, würde ich mich über einen Tipp freuen!
Liebe Grüße
Julia