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Eintöpfe & Co.

Endivien-Eintopf I Familienrezept nach Großmutters Art

endivien-eintopf

Das Rezept für diesen Endivien-Eintopf, besser bekannt vielleicht auch als Endivien-Durcheinander oder -Untereinander, stammt von meiner Oma. Es ist ein einfacher Endiviensalat mit Kartoffeln, die gestampft werden und warum unter den Salat gemengt werden.

Das hier ist ein echtes, uraltes Familienrezept, das meine Oma Maria nach dem Krieg aus dem Eichsfeld mit ins Ruhrgebiet gebracht hat – quasi direkt vom Feld. Sie ist nämlich als eines von elf Kindern in einer kleinen Landwirtschaft groß geworden. Hinterm Haus hatten sie ihren eigenen Gemüseanbau, ein paar Schweine, Gänse, Hühner und Obstbäume. „Hauptsache gesund!“, war der Wahlspruch von Oma Maria. Das galt auch für dieses Gericht. *


Und es ist mein absolutes Lieblingsessen. Dagegen kann alles andere einpacken. Ob zur Belohnung nach einer schweren Prüfung, vor einer Operation oder einfach nach einem doofen Tag: ein echtes Comfort Food-Gericht. Ich esse Unmengen davon. Von mir aus kann mir danach auch übel sein.

Ich muss zugeben, dass dieses Rezept mir zwar so, wie ich es hier beschreibe, überliefert wurde, ich es aber nicht ganz so hinbekomme wie das Original von meiner Oma bzw. meiner Mutter.

Es ist ein einfaches Essen, spottbillig und macht auf dem Teller optisch keine gute Figur (Das Foto, das ihr oben seht, ist der zweite Versuch, es zu fotografieren. Das hat geklappt, weil ich die Zutaten nicht ganz durcheinander gerührt habe).

Die Geschichte zum Endivien-Eintopf

* Diese rührselige Geschichte stimmt nicht. Richtig ist, dass Oma Maria (sprich „Ommma“) mit zehn Geschwistern in einem kleinen Dorf im Eichsfeld aufgewachsen ist. Aber das Rezept stammt nicht von dort, sondern aus dem Ruhrgebiet. Ich habe die Geschichte des Rezeptes nie hinterfragt und immer an diese schöne Erinnerung geglaubt. Und bei dem Essen muss ich auch heute immer noch daran denken, wie Oma von der Arbeit auf dem Feld erzählt.

Erst jetzt, als ich es veröffentlichen wollte und mit meiner Mutter darauf zu sprechen kam, erfuhr ich, dass das ganz anders war und Oma das Rezept vermutlich erst in Essen kennengelernt hat. „Ommma“ Ella hat zur gleichen Zeit nämlich genau das gleiche Essen für meinen Vater gekocht als er noch klein war.

Google hat mir dann bestätigt, dass „Endivien-Eintopf“ ein typisches Rhein-Ruhr-Rezept ist. Egal, für mich gehört die „Oma auf dem Feld“-Geschichte weiterhin zu diesem Rezept. Kennt ihr das Rezept?

Noch mehr Familien-Rezepte

Auch das Rezept für den Breitenberger Kartoffelsalat und das für die Graupensuppe ist von meiner Oma Maria. Von meiner Oma Ella ist dieses Rezepte für in Sahne gebackener Blumenkohl mit knusprigem Paniermehl. Ein Klassiker meiner Kindheit Meine Schwiegeroma hat mittlerweile auch ein Rezept beigesteuert: Von ihr ist dieser Bohneneintopf. Und diese leckeren Reibekuchen, die mein Vater immer macht. Dazu erzähle ich euch die Geschichte, wie das immer in unserer Küche abläuft 😅 Von meiner Mutter sind so viele Rezepte, dass ich sie hier nicht auflisten kann. Aber das beste ist dieses Knoblauchhuhn mit Zitrone (aus dem Ofen).

Guten Appetit!
Eure Julia

Rezept für Endievieneintopf mit Endivien, Kartoffeln und saurer Salatsoße

Endivien-Eintopf

Das ist mein Comfort Food! Es schmeckt cremig durch den Kartoffelbrei, würzig durch den angebratenen Speck, herrlich sauer durch das Dressing und leicht bitter durch den Endiviensalat. Das Rezept stammt von meiner Oma.
4.9 von 7 Bewertungen
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Zubereitung 30 Minuten
Wartezeit 0 Minuten
Gesamt 30 Minuten
Portionen 6
Land Deutschland
Gericht Eintopf

Zutaten
  

  • 70 g fetter Speck
  • 7 große Kartoffeln
  • 1 EL gekörnte Gemüsebrühe
  • 1 mittelgroße Zwiebel
  • 1 Zitrone
  • 3 EL Weißwein-Essig
  • Salz
  • Pfeffer
  • 1 Kopf Endiviensalat

Zubereitung

  • Den Speck würfeln, in einer beschichteten Pfanne anbraten bis er leicht braun ist und dann aus der Pfanne nehmen. Das Fett in eine Tasse gießen. Beides beiseite stellen.
  • Die Kartoffeln schälen, würfeln und in einem großen Topf weichkochen. Dazu den Topfboden nur zweifingerbreit mit Wasser bedecken, etwa einen Esslöffel Gemüsebrühe hinzugeben und mit geschlossenem Deckel kochen. (So kann man später das Wasser für die Soße benutzen und schüttet die Vitamine nicht weg.)
  • Wenn die Kartoffeln weich sind, die Kartoffeln fein stampfen.
  • Die Zwiebel schälen und klein würfeln, die Zitrone auspressen und beides mit Essig, Salz und Pfeffer vermischen.
  • Den Salat waschen, den Strunk (und ggf. äußere braune Blätter) entfernen, quer in dünne Streifen schneiden und in einer möglichst großen Salatschüssel mit der Soße vermengen.
  • Den Salat samt Soße und den gebratenen Speckwürfeln mit dem Kartoffelbrei gut vermischen und alles zusammen bei kleiner Flamme einige Minuten ziehen lassen.
  • Je nach Geschmack und Kalorienbewusstsein kann man noch etwas von dem ausgelassenen Fett hinzugeben. Das gibt noch mal den letzten Pfiff. Meist genügen schon ein bis zwei Esslöffel. Wenn die Kalorienbilanz es zulässt, sollte man ruhig das ganze Fett nutzen, es gibt einen schönen deftigen Geschmack.
  • Ggf. noch mal mit gekörnter Brühe, Essig, Salz und Pfeffer nachwürzen.

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Julia Uehren 1. Februar 2013
https://loeffelgenuss.de/endivien-eintopf/
Keyword Endiviendurcheinander, Endivieneintopf, Endiviensalat, Rezept für Endivien, rezept für endivieneintopf

29 Kommentare

  • Kristina
    1. Februar 2013 um 18:44

    Das wird auf jeden Fall nächste Woche ausprobiert, habe seit einigen Tagen Lust auf Endiviensalat! Und wenn es Soul Food ausm Pott ist …. 😉

    Antworten
  • Janina
    1. Februar 2013 um 19:01

    Hallo Julia! Ich war kurz verwirrt, warum ich das Rezept nicht von meiner Oma kenne… 😉 Liebe Grüße!

    Antworten
    • julialoeffelgenuss
      1. Februar 2013 um 19:11

      Hihi…. War fest davon überzeugt, das kommt aus Breitenberg. Hatte schon überlegt, Tante Perpetua anzurufen…. Liebe Grüße dann auch mal in Omas alte Heimat!

      Antworten
  • Lucia
    2. Februar 2013 um 10:29

    Hahahaha….Erst eine Geschichte auftischen und dann widerrufen find´ ich super! Du hättest auch Geschichtenerzählerin werden können 🙂
    Ich habe noch nie an die Herkunft von unserem Endivieneintopf gedacht und musste jetzt ziemlich schmunzeln. Meine Erinnerung an dieses Gericht reicht nicht weiter als bis zu unserer Mama und dass sie es häufig für dich gekocht hat, weil es dein absolutes Lieblingsessen war 😉

    Antworten
  • Lucia
    2. Februar 2013 um 10:30

    Die Fotos sind übrigens SPITZE!!!!!!!!!

    Antworten
    • julialoeffelgenuss
      13. Februar 2013 um 20:46

      Danke 🙂 Juchu!

      Antworten
  • Mama
    2. Februar 2013 um 10:51

    ….kann ich nur bestätigen, ein tolles Rezept, bes. an kalten Tagen. Kalorien zählen, hin od. her, die Speckwürfel gehören einfach dazu!
    Übrigens, egal wieviel ich davon gekocht habe, der Topf wurde immer leer!

    Antworten
    • julialoeffelgenuss
      12. Februar 2013 um 16:58

      Jawoll! Ran an den Speck!

      Antworten
  • Andrea aus Breitenberg
    3. Februar 2013 um 14:28

    Ich kenne das Rezept auch nicht. Aber es hat mich neugierig gemacht .Werde es demnächst kochen und berichten . Trotzdem fand ich die Geschichte dazu irgendwie gut.
    Weiter so! Liebe Grüße vom Berg!

    Antworten
    • julialoeffelgenuss
      12. Februar 2013 um 16:59

      Irgendwann kommt dann aber ein echtes Rezept vom „Berg“: Breitenberger Kartoffelsalat…

      Antworten
  • Linde
    3. Februar 2013 um 18:16

    Wir finden das Gericht auch super lecker. Es kommt bei uns regelmäßig auf den Tisch. Und wir essen gerne ein Spiegelei dazu.

    Antworten
    • julialoeffelgenuss
      12. Februar 2013 um 17:00

      Stimmt. So kenne ich das auch. Aber ich bin ja nicht so der Eier-Fan…

      Antworten
  • Anne
    14. Februar 2013 um 15:19

    Mein Lieblings-Eintopf!

    Antworten
  • Angelika
    14. Februar 2013 um 17:20

    Habe richtig Appetit bekommen, werde bei Mama demnächst den leckeren Eintopf serviert bekommen. Juhu. Die Idee überings mit dem Kochblog finde ich super. Angelika

    Antworten
  • Jane
    24. April 2013 um 20:56

    Das Rezept hört sich wirklich sehr lecker an, vielen Dank, dass du es vorgestellt hast :-). Ich denke, ich werde es demnäschst mal testen!!!

    Viele liebe Grüße,
    Jane

    Antworten
  • Sabine @ www.schmeckt-nach-mehr.de
    15. Juli 2013 um 13:41

    Wie schön – für mich ist das auch ein Kindheitsgericht, dem ich (vom Niederrhein) hier wiederbegegne. Bei uns hieß das „Endivien untereinander“. Da freut man sich fast schon wieder auf den Winter …

    Antworten
    • julia
      19. Juli 2013 um 21:26

      Witzig, und ich war so lange überzeugt davon, dass meine Oma das Rezept aus dem Eichsfeld mitgebracht hat. Es scheint aber wirklich in vielen Regionen bekannt zu sein – ein Arbeitskollege isst es auch gerne, der kommt aus dem Rheinland.
      Du hast recht, da freut man sich echt schon fast wieder auf den Winter 😉
      Ist dein Rezept genauso oder machst du etwas anders? Fänd‘ ja einen Endivien-Rezept-Vergleich mal spannend….

      Antworten
  • Uta
    16. September 2013 um 19:35

    ich habe dieses Rezept schon zweimal nachgekocht. Sehr lecker! Mir schmeckt das Kartoffel-/Salatverhältnis allerdings noch besser, wenn man nur 1/2 Salatkopf nimmt.

    Antworten
    • julia
      16. September 2013 um 21:31

      Liebe Uta!
      Das freut mich, dass es dir schmeckt! Ja, man kann ruhig herumprobieren. Ich mag die Säure des Endiviensalats sehr gerne. Aber ich hab tatsächlich auch mal den Eintopf komplett ohne den Salat gemacht, weil ich die Kombi aus Kartoffeln, Zitrone, Zwiebeln und Speck sehr gerne mag und es ja auch nicht immer Endiviensalat gibt…
      Viele Grüße!
      Julia

      Antworten
  • Turandot
    28. März 2014 um 19:54

    Wenn dich noch weitere Varianten oder die Herkunft interessieren, such mal nach „Endivien-Stamppot“ oder ndl. „Stamppot andijvie“. Dieses Gericht ist in Holland sehr verbreitet und es gibt ein paar Varianten (mit/ohne Speck, Essig/Zitrone, mit/ohne Käse…, mehr oder weniger stückig oder breiig…).
    Holland ist ja nicht weit vom Ruhrpot. 😀

    Viele Grüße
    Turi

    Antworten
    • julia
      29. März 2014 um 13:42

      Das ist ja interessant. Und ich dachte immer, meine Oma hätte es erfunden

      Antworten
  • Jim
    15. Oktober 2018 um 23:11

    Ich kene es auch von Oma. Nur gab es bei uns immer noch gekochte Eier dazu und eine Mehl-Milch-Muskatnusssosse dazu…..mmmmmmh

    Antworten
    • Julia
      19. Oktober 2018 um 09:40

      Neeee, das gibt’s ja nicht: bei uns auch!! Das war für mich immer ein Graus, ich mag keine Eier. Die Soße fand ich aber immer ganz lecker. Mache ich heute noch, allerdings mit etwas Senf und gedünsteten Zwiebeln drin – und ohne Eier 😉 Aber eher zu Spinat und Fischstäbchen 🙂 Woher kommst du, wenn ich fragen darf? Ich komme aus dem Ruhrgebiet, meine Oma aus dem Eichsfeld. Vielleicht ist das ja so eine regionale Sache…
      Viele Grüße
      Julia

      Antworten
  • Yvonne
    5. November 2019 um 22:17

    War superlecker, die Variante mit Brühe und Essig/Zitrone kannte ich nicht. Ich hab das immer wie normales Kartoffelpüree gemacht und die Endivie untergehoben – das ist etwas fad, deine (bzw. deine Omma ihre;-) Variante ist viel besser. Spiegelei drauf: fertig.

    Antworten
    • Julia
      26. November 2019 um 11:20

      Stimmt, die Säure ist schon entscheidend. Ich mag es gerne richtig sauer, vielleicht nicht jedermanns Sache. Aber eine halbe Zitrone und ein Schuss Essig müssen schon sein, finde ich 😉
      Spiegelei will Herr Löffelgenuss auch immer drauf 🙂

      Antworten
  • Elena
    23. Oktober 2023 um 20:12

    5 Sterne
    Hmmm eine Köstlichkeit, die mich in meine Kindheit zurück versetzt! Und eindeutig ab ins Ruhrgebiet ein sehr schnelles und einfaches Rezept mit viel Genuss!

    Antworten
    • Julia Uehren
      24. Oktober 2023 um 10:28

      Hihi, mir geht es auch so. Wie schön, dass es gerade Endivie in Hülle und Fülle gibt 🙂 Liebe Grüße!

      Antworten
  • Iris Alexandra Polzin
    29. Januar 2024 um 14:54

    4 Sterne
    ich kenne das Rezept von meinem Vater aus Holland. Allerdings ohne essig und zitrone. Wir Kinder nannten es „mansche-pansche“ und liebten es sehr. Der ausgelassene krosse Speck kommt zusammen mit allem Fett oben drauf… Winteressen braucht Kalorien!!

    Antworten
    • Julia Uehren
      29. Januar 2024 um 20:47

      „Mansche-Pantsche“ beschreibt das Gericht ja sehr gut Holland ist „umme Ecke“, wie wir im Ruhrgebiet gesagt habe. Wundert mich also nicht, dass es das dort auch gab.
      Ich stimmte dir aber voll zu: Krosser Speck (meist schon vorher weg genascht) und das ausgelassene Fett sind für den Geschmack des Gerichts unerlässlich!! Kalorien hin oder her… Endievien-Eintopf gab’s bei uns übrigens heute Abend erst

      Antworten

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