
Seid ihr noch auf der Suche nach einem besonderen Gericht, das ihr an Weihnachten zubereiten könnt? Dann habe ich hier eine köstliche Idee: einen Brasato al Barbera d’Asti. Das ist ein italienischer Rinderbraten, der stundenlang in Rotwein schmort. Das Rezept stammt aus dem Piemont, meist kommt Barolo zum Einsatz. Ich gebe dem traditionellen Gericht einen modernen Twist und verwende den etwas fruchtigeren, frischeren Rotwein Barbera d‘Asti.
Barbera d‘Asti: Rotwein aus dem Piemont
Ich war im November auf einer Pressereise im Piemont, unter anderem zum Thema Barbera d‘Asti. Von der Reise erzähle ich euch noch ausführlich im folgenden Beitrag. Aber vorweg möchte ich euch, noch schnell vor Weihnachten, dieses Rezept empfehlen, in dem der Wein eine wichtige Rolle spielt.
Kennt ihr Barbera? Das ist eine Rotweinsorte aus dem Piemont, das liegt im Nordwesten Italiens, direkt am Fuße der Alpen. Wenn man so will, ist Barbera im Piemont die wichtigste Rebsorte. Auf rund 35 Prozent der Rebfläche wächst Barbera. Daher ist es fast schon verwunderlich, dass Barbera im Vergleich zu den anderen beiden Rotweinen aus dem Piemont, Barolo und Barbaresco, eher unbekannt ist. Und dabei weiß kaum jemand, welche Rebsorte eigentlich hinter den beiden großen B steckt (oder wisst ihr’s?!).
Darüber hinaus könnten die beiden Rebsorten unterschiedlicher nicht sein: Aus Nebbiolo, die Grundlage für Barolo und Barbaresco, entstehen kraftvolle, tanninstarke Weine, deren maskuliner Charakter oft erst durch lange Lagerung gebändigt wird. Barbera ist zugänglicher: Die Rebsorte hat eher zarte Tannine, dafür eine hohe Säure, die den Fruchtcharakter der Traube unterstützt und dem Wein eine gewisse Frische gibt. Waldfrüchte, Brombeeren und Kirschen sind dominante Aromen. Daher wird Barbera häufig auch als saftig beschrieben. Ausführlicher erkläre ich euch das noch mal im folgenden Beitrag. Für dieses Rezept genügt zu wissen, dass Barbera eurem Schmorbraten eine schöne fruchtige Komponente gibt.
Brasato al Barbera d’Asti am Vortag vorbereiten
Wichtig ist, dass ihr den Braten schon einen Tag vorher im Barbera d’Asti ziehen lasst – zusammen mit ein paar typischen Schmorgericht-Begleitern wie Zwiebeln, Möhren, Sellerie und Gewürzen. Außerdem wichtig: Ihr braucht eine komplette Flasche Barbera d’Asti, also 750 ml. Mindestens! Erst dann entwickelt die Bratensauce ihr charaktervolles Aroma und ihr habt genug von der köstlichen Bratensauce, in die ihr das zarte Fleisch tunken könnt.
Ob ihr einen jungen Barbera d’Asti wählt oder einen Superiore, ist euch überlassen: Aber wenn ihr schon ein besonderes Gericht zubereitet, mit besonderem Fleisch, für einen besonderen Anlass, dann empfehle ich: greift zu einem Superiore. Das bedeutet, dass der Wein höheren Qualitätsansprüchen genügen muss. Er reift länger, nämlich mindestens 14 Monate, davon sechs im Holzfass, und der Wein enthält mehr Alkohol. Auch der Ertrag bei der Ernte ist limitiert, das heißt: weniger (und in der Regel bessere) Trauben reifen am Rebstock. Das macht den Wein intensiver, tiefer, voller, komplexer. Neben den oben genannten, für Barbera typischen Aromen gesellen sich dann noch Noten von Lakritz, Vanille oder Nelken.
Weitere köstliche Fleisch-Gerichte in Rotwein
Wenn ihr jetzt auf den Geschmack gekommen seid, mit Rotwein zu kochen, dann habe ich hier noch drei weitere Rezeptideen für euch:
- Ebenfalls in Rotwein gekocht, ist dieses Schweinefilet. Das Besondere hier: Zimt und Orange geben dem Sud eine weihnachtliche Note.
- Sauerbraten gab es bei uns früher häufig an Heiligabend. Meine Mutter macht ihn am besten und hat mir unser (sehr saures) Rezept dafür verraten. Ihr könnt die Hälfte vom Essig gut durch Barbera d’Asti ersetzen.
- Das Rezept für Rinderrouladen ist ebenfalls von meiner Mutter, auch da kommt eine ordentliche Portion Rotwein in die Sauce.
Und, konnte ich euch von meinem Brasato al Barbera d’Asti überzeugen? Erzählt mir gerne in den Kommentaren, was es bei euch dieses Jahr an Heiligabend gibt. Und, wenn ihr euch entscheidet, mein Rezept für Brasato al Barbera d’Asti nachzukochen, würde ich mich sehr freuen, wenn ihr mir später erzählt, wie es euch geschmeckt hat.
Guten Appetit!
Eure Julia


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