
Ein einfaches Soljanka-Rezept mit Fleischwurst, Salami und Mixed Pickels, das mir im Original von einer Bekannten aus der ehemaligen DDR übermittelt wurde.
Nächste Woche feiern wir den „Tag der Deutschen Einheit“. Schon letztes Jahr hätte ich an dem Tag gerne diese Soljanka gekocht – ein typisch ostdeutsches Gericht, aber die Idee kam mir erst am 3. Oktober selber. Und dann musste ich natürlich auch erst mal nach einem Rezept recherchieren. Ich mag gerne tradierte Familien-Rezepte, daher lag es nahe, mal bei einer Freundin meiner Eltern nachzufragen, ob sie ein einfaches Soljanka-Rezept in Petto hätte. Hatte sie. Und eine schöne Geschichte gleich dazu, die mich doch tatsächlich ganz klassisch per Post erreichte und die ich hier gern wiedergebe:
Einfaches Soljanka-Rezept: Das schrieb mit Sabine
„Zunächst haben wir diese Suppe eigentlich nicht gerne gegessen, da es in den Lokalen der DDR immer eine so genannte Restesuppe war, lediglich mit Ketchup und Salz und Pfeffer gewürzt. Außerdem ist Soljanka russisch und heißt einfach nur Suppe und russisch mussten wir der Schule lernen und bei den Schulfesten mit den russischen Soldaten tanzen, was keiner gern und schon gar nicht freiwillig getan hat.
Als Studenten hatten wir bekanntermaßen wenig Geld und waren mit allem zufrieden. So hatte an einem Abend der Studienfreund von B. diese Suppe gekocht, allerdings nur mit folgenden Zutaten: 5 Bockwürste, 350g Salami, Zwiebeln, Gemüsebrühe, 2-3 Gläser süß-saures Gemüse, 1 Glas Gewürzgurken, Gewürze (süß-scharfen Paprika) – zum Garnieren Zitronenscheiben und etwas saure Sahne – und ob du es glaubst oder nicht, selbst diese Zutaten waren nicht immer in den Geschäften vorrätig.
Lange Rede, kurzer Sinn. Meine Mutter hatte dann die Idee, eine „bessere“ Suppe zu kochen. So gab es also zunächst die Fleischbrühe und danach wurde alles fertiggestellt und mit dieser Soljanka konnte ich sogar in E. punkten, bei mehreren Gartenpartys. Nach dem Motto „Etwas Warmes braucht der Mensch“.
Nun freue ich mich sehr, dass ich mit „meiner“ Soljanka in der neuen Heimat etwas besonders Lukullisches aus dem Osten anzubieten hatte (außer der Thüringer Bratwurst). Auch mit den gelungenen Festen mit NRWlern und Thüringern habe ich unter anderem etwas für die so genannte innere Einheit getan.“
Noch mehr Eintopf-Rezepte
Eine schöne Geschichte, wie ich finde! Vielen Dank an die Autorin für dieses einfache Soljanka-Rezept! Das gebe ich hier unverändert wieder, wie es mir übermitteln wurde (hochmodern per WhatsApp 😉 ) Ich habe die Mengenangaben „Pi mal Daumen“ gewählt. Falls ihr gerne Eintopf-Rezepte esst, findet ihr hier noch mehr Rezepte. Ganz köstlich zum Beispiel die Graupensuppe meiner Oma.
Kennt ihr Soljanka? Schreibt mir das gerne unten in die Kommentare!
Auf die deutsche Einheit!
Eure Julia
3 Kommentare
Phil
19. Oktober 2017 um 16:40Nette Anekdote, die du da aus dem Briefkasten gezaubert hat.
Das Wort „lukullisch“ werde ich in den nächsten Tagen auf jeden Fall häufiger benutzen. „Chef, ich geh‘ heute früher. Meine lukullische Soljanka muss noch zweimal aufgewärmt werden.“
dekoreenberlin
24. Oktober 2017 um 23:51Ha ha ich hätte auch ein Rezept für dich gehabt …
Liebe Grüße aus Berlin
Doreen
Julia
29. Oktober 2017 um 15:53Immer her mit ostdeutschen Rezepten und Geschichten! Dein Tipp, den Tränenpalast zu besuchen, hat mich ja schon überzeugt 😉
Liebe Grüße in die Hauptstadt
Julia