
Liebe Leserinnen und Leser,
wie (fast) jedes Jahr nutze ich auch dieses Jahr die Chance und nehme an der „Foodblogbilanz“ von Steffen und Sabrina vom Blog „Feed me up before you go-go“ teil und blicke zurück auf das, was in diesem Jahr hier auf meinem Blog passiert ist:
Was war 2025 dein erfolgreichster Blogartikel?
Das erfolgreichste Rezept auf meinem Blog ist gleichzeitig auch das einfachste Rezept auf meinem Blog: Die meisten Menschen gelangen auf meinen Blog, weil sie nach einem Rezept für „Knoblauchöl wie beim Italiener“ suchen. Verrückt und irgendwie schade, denn ich habe so viele leckere, besondere Rezepte online … Dicht gefolgt von einem Rezept für „Mirabellenmarmelade“, einer Anleitung zum „Tomaten einkochen“ und einem Rezept für einfache „Rouladen“ (das stammt von meiner Mutter). Auch diese Reihenfolge hat sich in den vergangenen Jahren nicht verändert.




Neu ist allerdings, dass mein Blog seit März diesen Jahres einen unglaublichen Boost erhalten hat, in Form von vielen Klicks. Ich verstehe nicht so genau, woher die vielen Klicks kommen, denn ich habe nichts an meinem Blog, an meinen Rezepten, an meiner Schreibweise oder am SEO verändert. Bis zum März dieses Jahres hatte ich rund 1.200 Seitenaufrufe pro Tag. Ab Mitte März stieg die Anzahl an Impressionen und Klicks kontinuierlich an, bis sie im August mit etwa 7.000 Klicks pro Tag einen absoluten Rekord erreichte. Diese Zahl sinkt seitdem leider leicht und hat sich zum Ende des Jahres so etwa bei 4.000 Klicks pro Tag eingependelt.
Ich vermute, dass dieser Umstand etwas mit einem Google-Update im März zu tun hat. Eine mögliche Erklärung ist, dass Google Internetseiten mit authentischen Texten und persönlichen Erfahrungsberichten (wie ihr sie ja auf Löffelgenuss lesen könnt) höher bewertet, vielleicht um KI-generierte Texte abzustrafen. Das ist nur meine Vermutung. An alle anderen Foodblogger:innen: Habt ihr eine ähnliche Erfahrung gemacht? Oder habt ihr eine Erklärung dafür?
Welche deiner eigenen Blogartikel aus diesem Jahr haben dir persönlich am meisten bedeutet?

Am meisten Arbeit, aber auch am meisten Freude hatte ich dieses Jahr an meinem ganz aktuellen Blogeitrag über meine Piemont-Geheimtipps. Ich war im November auf eine Pressereise nach Norditalien eingeladen zu den Themen Roccaverano-Käse und Barbera d’Asti-Wein. Das war ein tolles Erlebnis, das ich hier gerne mit euch geteilt habe.



Ähnlich war es mit meinem Beitrag über eine Presseeinladung zu Alexander Herrmann und Tobias Bätz ins Aura und Anima im fränkischen Wirsberg anlässlich der Vorstellung ihres neuen, gleichnamigen Kochbuchs. Auch dort war ich für die Rheinische Post unterwegs, aber ich habe natürlich auch meine Blogleser:innen mit hinter die Kulissen genommen und hier von dem Erlebnis erzählt.



Im April habe ich zum zweiten Mal an der Jahrestagung des Food Editors Clubs (FEC) teilgenommen. Das ist ein Zusammenschluss von Experten, die – wie ich – beruflich über Kulinarik schreiben. 2025 waren wir zu Gast in Baden-Baden und das Treffen war kulinarisch ganz auf das Thema Wein ausgerichtet, beruflich ging es um die Frage der eigenen Sichtbarkeit. Super spannend und eine tolle Möglichkeit zu Netzwerken. Die nächste Tagung 2026, die in meiner Heimat Essen stattfindet, organisiere ich selbst und freue mich schon sehr darauf. Ich werde berichten.



Ein zweites Treffen mit FEC-Kolleg:innen fand zusammen mit einigen Köchen der Jeunes Restaurateurs statt, das ist ein Zusammenschluss junger Spitzenköchïnnen. Auch davon habe ich euch auf meinem Blog erzählt. Das Thema war Heimatküche: Wir als Journalist:innen haben Impulsvorträge zum Thema gehalten, die Köche (nur Männer) haben Gerichte passend zum Thema zubereitet und wir haben ihnen über die Schulter geschaut.



Das Thema Wein hat mich auch dieses Jahr begleitet. Leider vor allem deswegen, weil ich im Mai an der DHA (Werbung) durch die praktische Prüfung des WSET Level 3 gefallen bin. Immerhin: Die Theorie, die mehr als die Hälfte der Studierenden nicht bestehen, habe ich mit Auszeichnung bestanden. Im November habe ich die Prüfung nachgeholt; das Ergebnis steht leider noch aus. Ich werde berichten. Aber das Thema Wein wird mich und meinen Blog auch weiterhin begleiten und ich hoffe, dass ich mein Wissen hier an euch weitergeben kann. Wie zum Beispiel mit meinem Bericht über den Besuch der VDP.Weinbörse im April.

Mit einem weinenden und einem lachenden Auge habe ich den Beitrag über meine Foodtruck-Homepage geschrieben. Ich hätte mir so sehr gewünscht, die Reportagen über Kölner Foodtrucks als Buch zu veröffentlichen, aber leider haben Jenny und ich keinen Verlag gefunden. So ist schließlich eine Homepage mit den Inhalten entstanden, die ich selber gestaltet habe und die mir sehr gut gefällt.

Uff, das waren viele Beiträge dieses Jahr, die mir viel bedeutet haben. Einen habe ich aber noch, gerade erst veröffentlicht: Ich war dieses Jahr auf der Rolling Pin Convention. Dort habe ich einen Vortrag von der 2-Sterne-Köchin Rosina Ostler gehört, in dem sie erzählt hat, wie sie ihre Teller anrichtet – in der Spitzengastronomie unfassbar wichtig, aber auch für mich persönlich oder eigentlich generell, oder? Daher habe ich mich unheimlich gefreut, dass ich sie und zwei weitere tolle Frauen für ein Interview zum Thema „Der perfekte Teller“ gewinnen konnte.
Und welche drei aus anderen Blogs haben dich am meisten inspiriert?
Ich muss leider gestehen, dass ich auch dieses Jahr nicht viel dazu gekommen bin, andere Blogs zu lesen.
Welches der Rezepte, die du 2025 veröffentlicht hast, hast du selbst am häufigsten gekocht – und warum?
Krasserweise ist es so, dass ich am liebsten neue Rezepte ausprobiere, so dass ich selten Gerichte, die ich neu veröffentliche, zweimal koche. Daher stelle ich euch lieber die Rezepte vor, die 2025 meine liebsten Neuentdeckungen waren:




Für das Deutsche Weininstitut hatte ich vorletztes Jahr Rezepte für eine alkoholfreie Weinbegleitung entwickelt. Die habe ich dieses Jahr endlich auch auf meinem Blog veröffentlicht. Es sind exquisite Rezepte, die es so auf meinem Blog bisher noch nicht gab, aber sie alle kann man gut zu Hause nachkochen: Als Vorspeise gibt es eine gelierte Gurkensuppe mit Ceviche, Rhabarber-Fenchel-Salat und gepickeltem Gemüse. Als Zwischengang einen Radieschen-Erdbeer-Salat auf Ziegen-Feta-Creme mit Kräutersalat und Schwarzbrot-Crumble. Die Hauptspeise war eine Perlhuhnbrust mit cremigem Zartweizen und knackigem Wurzelgemüse. Zum Abschluss gab es Käse mit Zwiebel-Aprikosen-Marmelade und karamellisierten Walnüssen.

Richtig geil fand ich auch den Skinos Collins, einen Cocktail. Den habe ich im Phaedra in Köln getrunken und zu Hause nachgebaut. Das Rezept schmeckt ziemlich genau so wie in dem Restaurant. Dass die Zutaten korrekt sind, hat mir tatsächlich sogar der Barkeeper im Nachhinein bestätigt. Das Besondere an dem Cocktail ist die Basis des Likörs Skinos, der aus Baumharz gewonnen wird, und ein Grapefruit Cordial, der unheimlich aromatisch ist.

Geschmacklich überrascht hat mich meine Blumenkohlsuppe mit Salsa Verde. Ich liebe ja Blumenkohl (was man an meiner Ode an den Blumenkohl sieht), aber dass die Suppe durch das Backen von Blumenkohl, Zwiebeln und Knoblauch so aromatisch dicht schmeckt, hätte ich nicht erwartet. Für meine so geliebte Geschmacksexplosion sorgt aber schließlich das Salsa-Verde-Topping. So gut!

Das letzte Rezept des Jahres ist recht spontan entstanden. Auf meiner Pressereise im Piemont gab es Rindfleisch in Barbera d’Asti. Das wollte ich unbedingt nachkochen und so ist kurz vor Weihnachten noch mein Rezept für Brasato al Barbera d’Asti entstanden. Unglaublich köstlich! Der Wein ist mit seiner hohen Säure und seinen kräftigen Waldfruchtaromen perfekt, um das Rindfleisch darin zu schmoren.
Welches Koch- oder Blog-Problem hat dich 2025 beschäftigt? Und hast du es gelöst?
Mein Blog-Problem kam erst letzte Woche um die Ecke: Mein sogenanntes Theme, quasi das Gerüst meines Blogs, wird nicht mehr aktualisiert. Ich brauche ein neues. Das ist nicht nur ärgerlich, weil ich das Design meines Blogs mag und es noch nicht so alt ist, vor allem aber bedeutet es viel Arbeit für mich und Kosten. Ätzend. Das hätte ich mir gerne erspart.
Was war deine größte kulinarische Neuentdeckung dieses Jahres – welches Lebensmittel, welches Rezept, welche Küchentechnik, welcher Geschmack hat dir eine völlig neue Welt eröffnet?
Ich war vor Kurzem peruanisch essen und war überwältigt vom Geschmack. Das kommt unbedingt auf meine Liste mit Rezepten, die ich gerne nachkochen möchte.
Was war der beste (oder lustigste) Suchbegriff, über den Besucher:innen auf deinen Blog gekommen sind?
Keine Ahnung. Ich habe letztes Jahr den Kampf mit Google Analytics aufgegeben.
Was wünschst du dir und deinem Blog für 2026?
Ich wünsche mir für meinen Blog, dass auch 2026 die Klickzahlen stabil bleiben und ich so über die Werbeeinnahmen meine Arbeit finanzieren kann. Wenn ich noch eine Schippe drauflegen darf, würde ich mir noch wünschen, dass Blogs wieder an Bedeutung gewinnen. Vielleicht gibt es da ja eine Chance, denn die sozialen Medien werden mir immer unsympathischer. Ich konsumiere bei Instagram und Facebook kaum noch Inhalte. Es ist mir zu beliebig geworden. Anzeigen und Vorschläge dominieren; den Menschen oder Unternehmen, denen ich aus Interesse folge, zeigt mir mein Algorithmus gar nicht mehr an. Auch meine Beiträge entsprechen scheinbar nicht dem, was Menschen (oder der Algorithmus) sehen möchten. Schade.
Daher kann ich nur wiederholen, was ich mir letztes Jahr schon gewünscht habe: Dass ihr, liebe Leserinnen und Leser, mir trotzdem treu bleibt! Ich freue mich sehr, dass einige von euch mich schon so viele Jahre treu begleiten, und eure positiven Kommentare bestärken mich immer wieder aufs Neue, weiterzumachen. Ich danke euch dafür!
Ich wünsche euch ein genussvolles Jahr 2026!
Eure Julia
Hier findet ihr eine Liste, aller Foodblogs, die an der Foodblogbilanz 2025 teilnehmen:
die Liste veröffentliche im Laufe des Tages (31.12.2025)

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