Ein Bobotie ist eigentlich ein Auflauf mit Hackfleisch und gehört in Südafrika zu den Nationalgerichten. Mein Linsen-Bobotie ist die vegetarische Variante des Gerichts, das seine Wurzeln in der kap malaiische Küche hat. Der Auflauf steckt voller intensiver Gewürze!
Das Rezept für diesen Linsen-Bobotie habe ich aus Südafrika mitgebracht. Anders als die Samoosas und Chili Bites habe ich dieses Gericht zwar vor Ort probiert, aber erst zu Hause nachgekocht. Allerdings nach einem sehr authentischen Rezept. Und das kam so:
Die Geschichte hinter dem Rezept für den Linsen-Bobotie
Am letzten Abend unserer Südafrika-Reise fuhren wir zum Community Market auf den Cape Point Vineyards in Noordhoek. Dort gibt es in unglaublich schöner Atmosphäre zahlreiche Köstlichkeiten zu probieren. Es ist ein großzügiges Areal mit Blick auf den traumhaft schönen Long Beach im Vordergrund und die Berge im Hintergrund. Auf den Wiesen stehen ein paar Tische und Bänke und Menschen picknicken auf dem Boden. Eine wirklich tolle Atmosphäre! (Schaut mal auf der Website, da gibt’s wunderschöne Fotos).
Von all den köstlichen Dingen, die dort angeboten wurden, entschied ich mich für den Stand mit veganen kap-malaiischen Gerichten. Mannomann, so lecker hatte ich lange nicht gegessen!
Nachdem ich so begeistert von dem Essen war, ging ich kurzerhand noch einmal zum Stand zurück, um mit der jungen Köchin zu sprechen, Shakira. Ich erzählte, dass ich aus Deutschland komme und Foodbloggerin sei, ihre Gerichte wahnsinnig lecker fand und gerne mehr darüber erfahren würde. Wir unterhielten uns sehr nett und lange und schrieben nach unserer Rückkehr einige Emails hin und her. Sie schickte mir dann das Rezept zu dem Linsen Bobotie, das ich hier gerne mit euch teilen darf.
Rezept für Linsen-Bobotie von Cass Abrahams & Shakira
Während unserer Korrespondenz per Mail kam heraus, dass Shakira die Tochter von Cass Abrahams ist. Sagte mir natürlich nix, musste ich erst mal googeln.
Wow, da hatte ich ja genau die richtige Person kennengelernt! Cass Abrahams ist eine in Südafrika sehr bekannte Köchin, die sich der kap-malaiischen Küche verschrieben hat (sie betreibt ein Restaurant, einen Cateringservice und kocht sogar im Fernsehen!). Am nächsten Tag bestellte ich mir also ihr Kochbuch, um darin weiter und tiefer in die südafrikanische oder besser gesagt in die kap-malaiische Küche einzutauchen.
Shakira hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Küche ihrer Mutter neu, modern zu interpretieren. Wie mit diesem Rezept für einen vegetarischen Linsen-Bobotie hier. Modern heißt für sie vor allem vegetarisch, oft auch vegan.
Das schreibt Shakira über sich selbst:
„Basically I grew up surrounded by food, cooking and spices. When Mark and I moved back to South Africa two years ago we decided that we wanted to start selling food that we liked at markets. This meant vegetarian food that drew influences from all over the world. For example our sweet potato and aubergine dish is a cross between a Cape Malay bredie and a Moroccan tagine. So all our food has nods to other cuisines but remains rooted in Cape Malay traditions. Bobotie is a very old traditional South African dish ordinarily made with beef or lamb. The version we make is lentil but all the spices and flavours remain the same so that it is truly authentic and uniquely South African. Cape Malay cuisine is a combination of flavours from various places. When the Dutch colonised South Africa, they brought with them slaves from South East Asia and Africa. This led to the unique interesting mixture of flavours.“
Noch mehr Infos über die südafrikanische Küche
Da dieser, wie auch der vorherige Artikel, schon so lang geworden ist, habe ich beschlossen, doch noch mal einen gesonderten Artikel über die südafrikanische Küche zu verfassen. Der folgt im nächsten Beitrag. Kennt ihr die Bo-Kaap-Küche? Wenn je, welche Rezepte gefallen euch?
Hier jetzt aber erst mal zum „Erschmecken“ der südafrikanische Küche das Rezept für den veganen Linsen Bobotie: Er schmeckt unglaublich intensiv. Ich hoffe, es schmeckt euch und ich konnte euch mit meinen Erinnerungen ein bisschen für diese spannende Küche interessieren.
Eure Julia
9 Kommentare
Frank Jordanski
4. Juni 2018 um 20:45Hi Julia,
mal wieder ein Rezept von Dir, das alleine durch die Story so viel Lust auf Nachkochen macht….auch wenn ich keinen Fisch, oder gar Fleisch auf der Zutatenliste finde!
Muss gerade wieder feststellen, dass ich mich riesig auf Euch und unseren Weinabend freue….und feststelle, dass dieser zu selten stattfindet!
Liebe Grüße auch von Sandra an Dich und „Herrn Löffelgenuss“ von Frank
Julia
16. Juni 2018 um 20:05Hallo Frank!
Vielen Dank für euren netten Kommentar 🙂 Oh ja, wir freuen uns auch jetzt schon auf den Weinabend! Vielleicht müssen wir im Sommer tatsächlich noch mal einen Schlemmer-Abend einschieben, um die Zeit zu überbrücken 😉
Liebe Grüße auch von Herrn Löffelgenuss und auch auch an deine Mädels
Julia
Gabi
19. November 2019 um 19:59Hallo Julia,
ganz tolles Rezept und es hat wirklich so gut geschmeckt wie eine Linsen Bobotie, dass ich in Hermanus gegessen habe. Wir waren jetzt schon ein paarmal beim Cape Point Vineyard und es ist immer toll.
Ich werde das Rezept morgen wieder nachkochen, habe allerdings bevor ich die Eiermilch darübergegossen habe noch Bananenscheiben auf die Linsen gelegt.
Das schmeckt auch ganz toll.
Viele Grüße Gabi
Julia
26. November 2019 um 11:23Liebe Gabi,
vielen Dank für deinen netten Kommentar! Da werden meine Erinnerungen an Cape Point Vineyard auch wieder wach. Ja, ein toller Ort! Ich habe seitdem leider keinen Bobotie mehr gegessen. Wird mal wieder Zeit. Ich fürchte nur, dass es nicht vor Ort sein wird. Dafür muss Herr-Mini-Löffelgenuss ein bisschen älter sein…
Liebe Grüße aus Köln!
Julia
Anonymous
9. Mai 2023 um 16:53Wir haben das Gericht auf unserer Südafrikareise kennen gelernt und ich habe eine Weile rum experimentiert, es aber nicht so hinbekommen, wie es im Urlaub geschmeckt hat. Und dann hab ich Dein Rezept gefunden. Einfach genial!
Genau so muss das Bobotie schmecken *****
Pohl
1. November 2023 um 21:42Das Rezept ist genial, schmeckt genau so, wie wir das Gericht auf unserer Südafrikareise kennen und lieben gelernt haben. Für die Eiermilch rühre ich in lauwarme gesalzene Mich ganz langsam mit dem Schneebesen Mehl ein und koche sie kurz auf. Mit einem Stich Butter verfeinert lasse ich die dickflüssige Masse abkühlen und ziehe dann die verquirlten Eier unter. Die Eier-Milch-Haube bleibt auf diese Weise schön oben auf den Linsen sitzen und sinkt kaum ab.
Wir essen immer einen gemischten Salat mit Joghurt-Dressing dazu.
Gabriele
Julia Uehren
2. November 2023 um 10:13Liebe Gabriele, das freut mich ja total! Ich habe das Gericht seitdem gar nicht mehr zubereitet oder gegessen. Aber jetzt ist es mir wieder in den Sinn gekommen, zusammen mit den Erinnerungen an diese schöne Gegend 🙂
Liebe Grüße
Julia
Katja
8. Juli 2024 um 04:47Das klingt sehr lecker.
Bevor ich es nachkoche, habe ich jedoch eine Frage:
Kann man auch andere Linsen verwenden, z. B. rote?
Mit braunen Linsen habe ich so meine Probleme aufgrund eines Kindheitstraumas.
Für eine Antwort wäre ich sehr dankbar.
Liebe Grüße
Julia Uehren
19. Juli 2024 um 19:34Liebe Katja, mhm, das kann ich nicht sagen. Ich schätze schon. Dann ändert sich vermutlich die Garzeit.
Gutes Gelingen!
Sag gerne mal Bescheid, mit welchen Linsen, du es probiert hast. Die Frage hatte ich schon mal.
Liebe Grüße
Julia